Freitag, 13. November 2015

Kündigung - Gib Gas?


Worauf es nach dem Verlust des Arbeitsplatzes wirklich ankommt

Bei dem einen stehen die Zeichen schon lange auf Sturm - den anderen trifft sie völlig unerwartet: Die Kündigung.

Was darauf folgt ist ein Cocktail, gemischt aus Existenzangst, Schuldgefühlen und Scham. Und die anteilnehmenden Fragen und Ratschläge von Freunden und Verwandten: „Wie schrecklich!“ oder „Wie geht es jetzt weiter?“ Aussagen, denen man tief im Herzen zustimmt. Fragen, auf die es erst einmal keine Antwort gibt. Daneben hagelt es die unterschiedlichsten Ratschläge, was in dieser Situation zu tun ist.

Einigkeit gibt es darin: „Es muss etwas getan werden und zwar schnell!“  Arbeitslosengeld beantragen, Bewerbungsfotos machen, Bewerbungen schreiben, die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.  Bald schon stapeln sich Handbücher auf dem Schreibtisch, in denen es heißt: „…umso wichtiger ist es, dass Sie möglichst schnell neuen Mut fassen und den Blick in die Zukunft wagen.“

An Mut soll es nicht mangeln und an Fleiß fehlt es nicht. Stellenanzeigen werden gesichtet.  Passt nicht? Egal, dann werden sie passend gemacht. Schnell sind Bewerbungen geschrieben und - es kommen Absagen. Gab es da nicht noch berufliche Kontakte? Aber auch diese Gespräche bleiben unerklärlicherweise ohne Erfolg. Nach und nach macht sich das Gefühl breit, nicht mehr ein noch aus zu wissen. „Das hat doch alles keinen Sinn!“ Und der Mut? Er ist ganz plötzlich abhandengekommen.

Natürlich gibt es eine Vielzahl an Bewerbern, denen es gelingt, nach einer Kündigung schnell wieder einen neuen Job zu finden. Das hängt wesentlich von Faktoren wie Branche, Ausbildung, Alter oder Umzugsbereitschaft ab. Es gibt Berufe, bei denen es Fachkräftemangel gibt und wo Personal händeringend gesucht wird. In diesen Fällen ist eine vorangegangene Kündigung zwar nicht schön, aber für die neue Stelle kein schwerwiegendes Hindernis.

Doch wie steht es um die Anderen? Nicht alle Lebensläufe verlaufen wie im Bilderbuch und nicht alle Bewerber sind gutausgebildete Akademiker mit Auslandserfahrung, Auszeichnungen sowie hoher fachlicher und sozialer Kompetenz und hervorragenden Zeugnissen.

Jetzt heißt es: „Fuß vom Gaspedal!“ Wie war es, als Sie den Führerschein gemacht haben. Genau wie in Ihren ersten Fahrstunden geht es jetzt nicht um Schnelligkeit. Es geht darum, sich einen Überblick zu verschaffen und zu üben.

Wie geht es mir? Was kann ich tun, damit es mir besser geht? Was habe meinem neuen Arbeitgeber zu bieten? Wie kann ich mich so präsentieren, damit mein neuer Arbeitgeber meinen Nutzen für sein Unternehmen erkennt?

Es braucht Zeit, sich mit diesen Fragen auseinander zu setzen. Zeit, die Sie sich nehmen sollten. Zeit, um Ihre neue Situation zu akzeptieren und wieder Vertrauen in Ihre eigenen Fähigkeiten zu bekommen. Haben Sie schon einmal gehört, dass aus einer Puppe schneller ein Schmetterling wird, wenn man genügend Druck ausübt? Na also, warum sollte das bei Ihnen anders sein?

Denken Sie jetzt darüber nach, das Tempo zu drosseln, um sicher ihr Ziel zu erreichen? Dann lege ich Ihnen jetzt noch ans Herz, sich einen fähigen „Fahrlehrer“ zur Seite zu nehmen. Natürlich können Sie weiterhin mit Vollgas über die Wege heizen, ohne Rücksicht auf Verluste. Dabei kann es nämlich passieren, dass das Auto zu Schrott gefahren wird, der ein oder andere Zaun zu Schaden kommt oder schlimmstenfalls Sie selbst.

Mehr Erfolg verspricht es, sich einen Bewerbungscoach zur Seite zu nehmen, der Ihnen in diesem Prozess zur Seite steht, damit Sie Ihre Chancen besser erkennen und nutzen können.

Viel Glück und Fuß vom Gas!