Montag, 4. Dezember 2017

Fachkräftemangel: Mythos oder Wahrheit?

- Vorteile und Nachteile für Bewerber


Fachkräftemangel - Bild von https://pixabay.com/de/
Gibt es ihn nun den vielfach beschworenen Fachkräftemangel oder gibt es ihn nicht?

Klar ist auf jeden Fall: Das Angebot an Fachkräften wird aus demografischen Gründen zurückgehen. In Deutschland liegt seit 1972 die Sterberate höher als die Geburtenrate. Nach Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit gibt es aktuell keinen flächendeckenden Fachkräftemangel in Deutschland.
Festzustellen ist, dass es in einigen Regionen und Branchen schwieriger ist, gute Arbeitskräfte zu finden als in anderen.  


In welchen Berufsgruppen gibt es Fachkräftemangel?

Allen bekannt ist sicher der Mangel an Erzieherinnen, Altenpflegekräften, Krankenpflegepersonal, Ärzten in ländlichen Regionen, Maschinenbauern oder  Handwerkern.

Aber es sind auch andere Fachkräfte, die rar werden oder nicht mehr zu so einem günstigen Gehalt zu bekommen sind. Zum Beispiel gibt es einen Bedarf an Bauingenieuren oder auch SAP-Berater mit Fachexpertise werden rar.

Ein Fachkräftemangel existiert, aber nicht überall in Deutschland

Der Fachkräftemangel existiert also in bestimmten Berufsgruppe und bestimmten Regionen. Für Betriebe in ländlichen Regionen oder im Osten von Deutschland wird es immer schwieriger, Fachkräfte z. B. im naturwissenschaftlich-technischen Berufen zu finden.

Verwerfungen, die einen punktuellen Fachkräftemangel fördern

Anderseits sind natürlich auch die Arbeitgeber durch die Zeiten, in denen mehr qualifizierte Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt waren als benötigt wurden, sehr verwöhnt worden.

Es kam durch die Finanzkrise 2004/2005 und die Wirtschaftskrise 2008/2009
zu unschönen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt: ein Hochschrauben der Anforderungen an die Bewerber – Stichwort eierlegende Wollmilchsau, dadurch systematische Abschreckung guter Bewerber, fast flächendeckende auf 2 Jahre fixierte Zeitverträge für Young Professionals, ein Wunschdenken, was die Anzahl der Bewerbungen angeht, die in einigen Regionen und Berufen rückgängig sind oder auch niedrige Gehaltsvorstellungen der Unternehmen, die nicht dem aktuellen Arbeitsmarkt entsprechen.

Vorteile für Bewerber

Doch der Arbeitsmarkt kippt allmählich vom Arbeitgebermarkt zum Bewerbermarkt. Nutzen Sie als Bewerber ihre Chancen und loten Sie aus, was Arbeitgeber zu bieten haben, wenn Sie z. B. für 2-3 Berufsjahre in eine ländliche Region wechseln. Sollten Sie einen Beruf haben an dem es mangelt, könnte es für eine Neuverhandlung des Gehalts der richtige Moment sein.