Montag, 24. Juni 2019

Bewerbungstraining: Hilfe, habe meine letzte Bewerbung vor 18 Jahren geschrieben

Bewerbungstraining zum Start der beruflichen Neuorientierung nach Kündigung

 

Firmen schließen Standorte oder verlagern Niederlassungen. Mitarbeiter müssen sich neue Jobs suchen, sich bewerben. Von diesen Unternehmen werde ich als Bewerbungstrainer mit Bewerbungstraining am Standort beauftragt. Ziel ist es, die gekündigten Mitarbeiter, fit für die Bewerbung und das Bewerbungsgespräch zu machen.

Bewerbertraining ist für Mitarbeiter, die sich längere Zeit nicht mehr beworben haben, besonders sinnvoll. Das hat sich bei meinem letzten Training in einem Unternehmen in Hilden wieder deutlich gezeigt. An dem Seminar nahmen mehrere Mitarbeiter teil, die sich seit 14-18 Jahren nicht mehr beworben hatten.

Eine Teilnehmerin erzählte mir diese Geschichte: „Ich dachte, du musst dich jetzt mit der Bewerbung beschäftigen. Dann bin ich los und habe mir eine Tageszeitung gekauft. Denn ich wollte nach Stellen suchen. Leider habe ich festgestellt, in der Zeitung waren fast keine Anzeigen mehr. Es wurde mir bewusst, es hat sich viel geändert. Das letzte Mal habe ich mich vor 18 Jahren beworben.“
Jetzt gab es kein Halten mehr. Ich wurde mit Fragen bombardiert. "Wo suche ich im Internet nach Stellen? Was sind die besten Jobbörsen? Wie suche ich nach Jobs?"

Jobsuche mit unterschiedlichen Berufsbezeichnungen 

 

Meine Antworten: „Als erstes überlegen Sie, nach welchen Berufsbezeichnungen Sie suchen wollen?“

Es werden von Unternehmen unterschiedliche Berufsbezeichnungen für die gleichen Tätigkeiten benutzt. Nehmen wir zum Beispiel den Beruf Exportsachbearbeiterin. Es gibt verschiedene Bezeichnungen, unter denen Sie suchen können: Import- und Exportsachbearbeiterin, Mitarbeiter Auftragsabwicklung Export, Sachbearbeiter Auftragsmanagement Export, Exportkauffrau oder Industriekauffrau oder Sachbearbeiter Customer Service Export.

Schulungsteilnehmer: „Das ist aber kompliziert. Es ist mir klar geworden, dass ich heutzutage für die Stellensuche mehr Zeit benötige als früher.“
Bewerbungstrainer: „Im nächsten Schritt geht es zur Jobsuche. Am besten arbeiten Sie mit Metasuchmaschinen. Diese Suchmaschinen ermöglichen es Ihnen, viele Stellenbörsen gleichzeitig durchzusuchen. Dies hat den Vorteil, dass Sie schnell eine Übersicht über die Online-Stellenangebote bekommen.“

Jobbörsen - Metasuchmaschinen

 

Bekannte Metasuchmaschinen sind:
  1. www.icjobs.de
  2. www.kimeta.de
  3. www.jobrobot.de
  4. www.jobanova.de
  5. www.careerjet.de
  6. www.jobrapido.de
  7. www.indeed.de

Bewerbungsarten

 

„Auf welchem Weg bewerbe ich mich richtig? Ich habe gehört Bewerbungsmappen sind out.“
 
Bewerbung mit Bewerbungsmappe
Es gibt 3 gängige Bewerbungsarten. Die klassische Bewerbung mit Bewerbungsmappe per Post. Die stirbt aus.

Online-Bewerbung per E-Mail
Die Online-Bewerbung, bei der alle Bewerbungsunterlagen inklusive Zeugnisse in einer Datei zusammengefasst werden. Diese Datei wird in eine PDF umgewandelt und als Anhang an eine Bewerbungsemailadresse der Firma verschickt. Es ist auf die Dateigröße zu achten. Es sollten nicht mehr als 6 MB sein.

Bewerbung über ein Bewerbungsportal
Bei großen Unternehmen immer beliebter, wird die Bewerbung über ein Bewerbungsportal. Der Bewerber muss sich registrieren. Im nächsten Schritt trägt er nach Vorgaben des Portals die gewünschten Daten ein. Er lädt Lebenslauf, Anschreiben, Bewerbungsfoto und Arbeitszeugnisse hoch. Wichtig: Den Benutzernamen und Passwort notieren.

Wie starte ich mein Bewerbungsschreiben?

 

„Früher habe ich immer geschrieben: Mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige im XY-Anzeiger gelesen und möchte mich darauf bewerben. Macht man das nicht mehr so?“
"Nein, Sie müssen einen direkten Bezug zu den Aufgaben und Ihrer Berufserfahrung herstellen. Ein Beispiel: Europa-Sekretärin mit über 10-jähriger Erfahrung in Verwaltung, Organisation und Umgang mit Kunden, möchte gern Ihr Team mit Ihren Fachkompetenzen verstärken!"

Aufbau vom Lebenslauf

 

Die nächsten Fragen der potentiellen Bewerber drehten sich um den Lebenslauf. „Wie wird heute ein Lebenslauf aufgebaut? Was gehört alles in den Lebenslauf? Was mache ich mit dem Bewerbungsfoto?“

Wenn Sie den Lebenslauf schreiben, benötigen Sie eine übersichtliche Struktur. Standard ist der tabellarische Lebenslauf. Der Briefkopf mit den Kontaktdaten kommt zuerst. Es folgen Geburtsdatum und Geburtsort sowie Familienstand.

Die einzelnen Erfahrungsbereiche werden durch Überschriften gegliedert. Üblich sind diese Bereiche:
  1. Persönliche Angaben
  2. Berufserfahrung
  3. Fortbildungen
  4. Praktika
  5. Auslandserfahrung
  6. Nebentätigkeiten
  7. Studium
  8. Ausbildung
  9. Schule
  10. Qualifikationen: Sprachen und IT-Kenntnisse...
  11.  
Die Zeiten werden in eine Spalten ganz links geschrieben. Üblich ist die Schreibweise in Monaten: 02/2010 – 06/2018. Es folgen in einer mittleren Spalte die Berufsbezeichnung, der Firmenname und der Ort. Darunter werden 3-5 Aufgaben aus dem Berufsalltag aufgelistet.

Außerdem wird der Lebenslauf nicht mehr chronologisch aufgebaut mit Schule Ausbildung Studium und Berufstätigkeit. Es wird nach amerikanischem Muster verfahren. Die Gliederung im Lebenslauf beginnt mit der Berufserfahrung / Berufstätigkeit. Die zeitlich aktuellste Stelle kommt nach oben. Ähnlich wird bei den anderen Rubriken verfahren. Das digitale Bewerbungsfoto kommt rechts oben auf den Lebenslauf oder auf ein separates Deckblatt.

„Das ist aber ganz anders, als ich es noch von früher kenne," meint eine Teilnehmerin des Seminars. "Wir haben mit Jahreszahlen gearbeitet. Aufgaben wurden gar nicht aufgeführt.“ 

Die Zeiten haben sich geändert. Die Unternehmen möchten die Bewerber besser einschätzen können. Deswegen sind mehr Informationen im Lebenslauf für den Bewerbungserfolg nötig.

Alle Teilnehmer des Bewerbungstrainings haben sich bei mir als Bewerbungstrainer recht herzlich bedankt. Sie hätten viele wertvolle Informationen rund um die Bewerbung erhalten. Sie müssten jetzt umdenken und sich an die geänderten Herausforderungen anpassen. Mein Training habe ihnen beim ersten Schritt in Richtung berufliche Neuorientierung geholfen.