Es gibt die unterschiedlichsten Gründe den Job zu wechseln und sich auf die Jobsuche zu begeben.
Unzufriedenheit mit Kollegen oder Arbeitsinhalten sind Beweggründe.
Fast jeder fünfte Mitarbeiter hat in den vergangenen zwölf Monaten wegen
seines direkten Vorgesetzten daran gedacht zu kündigen.
Die Wechselbereitschaft der Mitarbeiter steigt
Die
Bindung der Belegschaft an das Unternehmen sinkt. Der Wechsel der
Arbeitsstelle ist einfacher als früher. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt
ist gut. Fast zwei Drittel einer aktuellen Befragung rechnen sich gute
bis sehr gute Chancen aus, schnell einen neuen Arbeitsplatz zu finden,
sollten sie heute ihren Job verlieren.
Da denkt mancher Arbeitnehmer über einen
Jobwechsel
nach. Besonders, wenn er unzufrieden ist, bringt ein neuer Job in
seiner Vorstellung die Lösung aller Probleme im Berufsalltag: “Der neue
Chef lässt mir mehr Spielräume. Die neuen Kollegen verhalten sich
empathisch und solidarisch. Die neuen Aufgaben sind spannend. Der Weg
zur Arbeit ist näher. Die Bezahlung höher.“
Sorgt die berufliche Veränderung immer für mehr Zufriedenheit?
Diese
berufliche Veränderung mag in vielen Fällen helfen und für mehr
Zufriedenheit im Beruf sorgen. Doch bei den meisten Jobwechseln wird
jedoch nicht der Idealzustand erreicht. Es erfolgt nach einiger Zeit die
Ernüchterung. Konflikte mit Kollegen gibt es auch hier, der gute Chef
wird ersetzt, das Aufgabengebiet wird nach einigen Monaten zur Routine.
Nehme ich meine Unzufriedenheit zum neuen Arbeitgeber mit?
Deshalb prüfe wer sich neu bindet – sich auf den Weg der beruflichen Veränderung macht. Im
Karriere Coaching
kam eine Klientin aus dem Bereich Qualitätsmanagement eines größeren
Krankenhausträgers mit dem Problem der Unzufriedenheit zu mir.
Sie
sei auf der Arbeit unzufrieden und deswegen suche sie eine neue
berufliche Herausforderung. Sie hatte auch die Stellenanzeige
mitgebracht. „Sie müsse nur dem zukünftigen Arbeitgeber erklären, warum
sie jetzt nach 1,5 Jahren schon wieder ihre Stelle wechseln wolle. Den
letzten Job hatte sie wegen einem sehr schwierigen Chef nach 2 Jahren
zugunsten der neuen Arbeitsstelle aufgegeben.“
Die Wechselmotivation
Im
Coaching fragte ich sie: Was treibt Sie aus der Stelle weg? Was zieht Sie an der
neuen Stelle an?“ Darauf konnte sie nicht antworten. Sie wisse es
nicht, sie sei einfach unzufrieden. „Die neue Stelle sei einfach neu, in
einem anderen Arbeitsgebiet. Mehr falle ihr nicht dazu ein.“ Das wirkte
alles sehr unausgegoren. „Was macht Sie auf der aktuellen Arbeit so
unzufrieden.“ Auch darauf konnte nicht klar geantwortet werden. Nach
einer
mentalen Übung mit Visualisierung ihres Traumjobs stellte sich
heraus, dass es den idealen Job nicht gibt. Auch beim Wunschjob gab es
in der Imagination Dinge, die der Klientin gar nicht gefielen.
Mehr Zufriedenheit im Beruf
Die
Zufriedenheit im Berufsleben hat meiner Erfahrung nach viel mit der
inneren Einstellung zu tun. Aus welchem Blickwinkel oder Perspektive
sehe ich auf die tägliche Arbeit. Das ist oft entscheidend neben rein
faktisch schlechten Arbeitsbedingungen. Die Berufspraxis zeigt, es gibt
einfach Aufgaben, die nicht gefallen, aber trotzdem gemacht werden
müssen. Häufig tritt eine höhere Zufriedenheit ein, wenn die Möglichkeit
besteht die Dinge auf seine eigene Art zu erledigen. Frank Sinatra
singt schon „I did it my way.“
Berufliche Standortbestimmung
In
der Karriereberatung gingen wir folgendermaßen vor: Die Klientin
erhielt die Aufgabe eine Liste mit positiven und negativen Aspekten der
momentanen Stelle zu erstellen. Diese Gegenüberstellung brachte den
Durchbruch. Nach einer Gewichtung der einzelnen Punkte stellte sich
heraus, dass fast 70% der Aspekte positiv sind. Bei den positivsten
Gesichtspunkten überlegten wir gemeinsam, wie diese noch vergrößert
werden könnten. Bei dem negativsten Aspekt, kamen wir auf eine Lösung,
was sie ändern könnte.
Huch, vieles läuft besser als gedacht!
Die
Klientin war überrascht. Bei genauerem Hinsehen erkannte sie, das
allermeiste an meiner Arbeit läuft doch gut. Darüber war sie sehr
überrascht. Ihre Zufriedenheit mit sich und dem Job stieg dadurch.
Sie beschloss, mit der beruflichen Neuorientierung zu warten. Sie
wollte alle neuen Optionen in der jetzigen
Arbeitsstelle ausprobieren
und testen, wie zufrieden sie werde. Danach könne sie immer noch über
einen neuen Job nachdenken. Sie verließ sehr zufrieden das Coaching.
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